Unsere Philosophie
Unser Bild vom Kind
Ein Kind kommt mit einer Vielzahl an Bedürfnissen und Kompetenzen auf die Welt: Kontakt- und Erkundungsbedürfnis, Urvertrauen, (Über-)Lebenswille, Lebensfreude, Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit, Empfindsamkeit, Differenzierungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Es ist also von Beginn an kompetent, sich seinem Alter entsprechend mit der Umwelt auseinanderzusetzen.
Die Aussage „Das Kind ist Akteur seiner eigenen Entwicklung“ bedeutet für uns, dass das
Kind das Bedürfnis hat, sich zu entwickeln und zu entfalten und dass es auf eine Umwelt
angewiesen ist, die darauf vertraut und für das Kind die entsprechenden Voraussetzungen
schafft. So kann das Kind seine Entwicklung mitbestimmen, sie ist aber auch von äußeren Einflüssen und Gegebenheiten abhängig- im Rahmen der Betreuung in der Kinderkrippe kommt der Gestaltung dieses äußeren Rahmens, eine hohe Bedeutung zu.
Wir begleiten und unterstützen den Entwicklungsprozess des Kindes, indem wir Geborgenheit und Schutz bieten und die Umgebung so gestalten, dass es ganzheitlich lernen, selbständig werden, Selbstbewusstsein entwickeln und soziale Kompetenz erwerben kann.
Wir sehen jedes Kind als einzigartig an, mit seiner individuellen Persönlichkeit.
Kinder sind Persönlichkeiten, die sich individuell, ihren eigenen Vorstellungen entsprechend, entwickeln. Das bedeutet, das Kind wird nicht gebildet, sondern bildet sich selbst.
Wir unterstützen das Kind in seinen Verlangen und bieten dazu Raum, Zeit und Material. Wir begleiten und unterstützen es in seinen Bildungs- und Entwicklungsprozessen und in seinen Fragen. Wir trauen Kindern etwas zu, nehmen sie ernst und begegnen ihnen mit Achtung, Respekt und Wertschätzung.
Die Freiheit des Kindes bedeutet für uns:
· Bewegungsfreiheit
· Bedürfnisbefriedigung
· Ausprobieren lassen (Erfahrungen sammeln, lernen)
· Wahlmöglichkeiten haben
· Eigene Gefühle wahrnehmen und ausdrücken
· Eigene Meinungen vertreten
· Unabhängig vom Erwachsenen werden
Rechte des Kindes / Partizipation
Jedes Kind hat das Recht
• so akzeptiert zu werden, wie es ist und wie es lebt
• auf ehrliche, aktive und positive Zuwendung und Wärme
• in seinem individuellen Tempo zu lernen
• eigene Stärken, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln
• auf Bestätigung, Lob und Anerkennung
• Wahrnehmung seiner Bedürfnisse und Wünsche
• sein Spiel- und Bewegungsbedürfnis auszuleben
• auf Wahrung seiner Grenzen
• sich zurückzuziehen und Ruhe zu suchen
• seine Spielpartner selbst auszusuchen
• in seiner Kultur akzeptiert und respektiert zu werden
Jedes Kind hat das Recht auf einen entwicklungsfördernden Spiel- und Lebensraum…
• der alle Sinne anspricht
• der genügend Freiräume bietet
• der aktive Auseinandersetzung mit seiner Welt ermöglicht
• der Freude am Forschen und Entdecken fördert
• der Schutz und Geborgenheit bietet
• der Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten stärkt
• in dem es seine Gefühle äußern kann, in dem es z.B. glücklich oder wütend oder auch traurig sein darf
Partizipation (= Teilhabe) bedeutet für uns, Kinder in möglichst viele Entscheidungsprozesse, die ihre Person betreffen, einzubeziehen und sie an Vielem, was das alltägliche Zusammenleben betrifft, zu beteiligen. Kinder teilhaben zu lassen bedeutet jedoch nicht, Kinder grenzenlos aufwachsen zu lassen.
Rolle und Selbstverständnis der ErzieherInnen
Wir gehen von einer Gleichwertigkeit und Gleichwürdigkeit zwischen uns und den Kindern aus. Diese Gleichheit ist die Basis unserer Beziehungsgestaltung. Achtung, Wertschätzung und Vertrauen (damit sind auch Vertrauen in die Entwicklungs¬kräfte eines Kindes gemeint) gehören zu unserem Selbstverständnis.
Diese Werte bilden eine respektvolle Grundhaltung gegenüber den Kindern, gegenüber all den Menschen, mit denen wir zu tun haben. Sie legen auch die Grundlagen für ein gutes Lernklima in der Krabbelkiste und damit für eine gute Entwicklung des Kindes, denn nur in einer Atmosphäre der Würde und des Vertrauens kann man sich wohl fühlen und ungestört Erfahrungen mit sich, mit anderen Menschen, der Natur und der Umwelt machen – ganz nach individuellem Tempo und spontaner Erfahrungslust und ohne den Druck, anders zu sein und nach den Vorstellungen anderer funktionieren zu müssen.
Als Erzieherin haben wir verschiedene Rollen und damit verbundene Aufgaben.
Wir sehen uns in erster Linie als Bezugsperson und Begleiter der Kinder. Gerade im Krippenbereich ist die Bindung zwischen Kind und BezugserzieherIn besonders stark, die ErzieherIn wird zur sicheren Basis des Kindes.
DieErzieherIn ist Vorbild, Ansprechpartner und Vertrauensperson sowohl für die Kinder, als auch für deren Eltern. In der Zusammenarbeit mit den Eltern wird deutlich, dass die ErzieherIn die Rolle des Erziehungspartners übernimmt. Dabei geht es vor allem darum, in Kooperation herauszufinden, wie die bestmöglichen Entwicklungsbedingungen für das Kind geschaffen werden können.